Horizontal-BAZ im Einsatz
Ein Horizontal-Bearbeitungszentrum (H-BAZ) ist eine Werkzeugmaschine für die automatische Werkstückbearbeitung durch verschiedene spanende Fertigungsverfahren. Der Werkzeugantrieb diser Bearbeitungszentren erfolgt durch eine horizontal liegende Hauptspindel. Wie alle anderen Bauarten von Bearbeitungszentren, erlaubt auch das Horizontal-Bearbeitungszentrum die Fertigung von Werkstücken mit komplexen prismatischen Geometrien.
Ein Horizontal-Bearbeitungszentrum verfügt ebenfalls über mindestens drei translatorische sowie gegebenenfalls zusätzliche rotatorische Achsen. Die Bewegung der Achsen wird durch eine numerische Steuerung (NC bzw. CNC) kontrolliert. Die Bewegungsachsen können sowohl dem Werkzeug als auch dem Werkstück zugeordnet sein. Daraus ergeben sich fünf gebräuchliche Bauformen von Horizontal-Bearbeitungszentren mit einer, zwei oder drei Achsen im Werkzeugträger beziehungsweise im Werkstücktisch.
Ebenfalls typisch für alle Bearbeitungszentren ist der automatische Werkzeugwechsel aus einem Werkzeugmagazin sowie gegebenenfalls auch ein automatischer Wechsel von Bohrköpfen. Für die Unterscheidung der Bauarten ist allein die Lage der Hauptspindel entscheidend. Gängige Bauformen sind für ein horizontales Bearbeitungszentrum die Einständerbauweise und die Konsolbauweise. Hierbei ist die Einständerbauweise am vielseitigsten einsetzbar und auch für sehr große Werkstücke geeignet. Bei Horizontal-Bearbeitungszentren in Konsolbauweise ist der Arbeitsbereich deutlich begrenzter. Im Ausgleich dafür bieten sie oft sehr kurze Span-zu-Span-Zeiten. Eine Portalbauweise findet sich dagegen bevorzugt bei Vertikal-Bearbeitungszentren.
Blick auf Innenleben eines H-BAZ
Prinzipiell lassen sich alle Bearbeitungsformen sowohl auf Horizontal- als auch auf Vertikal-Bearbeitungszentren erzeugen. Statistische Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass bei etwa zwei Dritteln des üblicherweise bearbeiteten Teilespektrums ein Horizontal-Bearbeitungszentrum vorteilhafter ist.