Die Produktion der Kreissäge begann bei ULMIA in den frühen 1960er-Jahren und endete 30 Jahre später mit der Jahrtausendwende. Innerhalb dieser Zeit gab es eine ganze Reihe von Baureihen für beinahe alle Ansprüche und Einsatzzwecke. Allen Modellen ist gemeinsam, das es sich zwar um verkaufsfertige Grundmodelle handelt, diese durch optionales Zubehör aber an die eigenen Ansprüche angepasst werden konnten. Je nach Baureihe war das sogar in optischer Hinsicht durch wählbare Lackierungen und/oder Gehäusegravuren möglich.
Mit der Baureihe 1607 fand die Tischkreissäge bei ULMIA ihren Einstand in das Produktportfolio. Das herausstechendste Merkmal ist ihre für damalige Verhältnisse gute Kompaktheit und die hohe Mobilität. Um dies zu erreichen, wurden viele Elemente aus Leichtmetall gefertigt, wobei gleichzeitig darauf geachtet wurde, dass die Maschine trotzdem robust bleibt. Bis auf das motorgetriebene Kreissägeblatt muss man bei diesen Maschinen auf jegliche Elektronik verzichten. Das gilt auch für die aus dieser Zeit stammenden Nachfolger und die für den Werkstatteinsatz gedachten Gehrungs- und Tischlerkreissägen wie die 1611, die 1612 und die 1622, die eigentlich nur eine mit Unterbau ausgestattete Version der vorangegangenen Modelle ist. Einen Schritt nach vorne wagte man mit der 1634. Diese Kreissäge von ULMIA verfügte über zwei hydraulisch gesteuerte Doppelsägeaggregate, war also in der Lage zwei Schnitte parallel durchzuführen. Vom Design her ähnelt sie eher den konventionellen Fräsen und auch die Bedienung war ähnlich.
Der Verzicht auf überflüssige Elektronik wurde auch in den 90er-Jahren noch eingehalten, was einer der Gründe sein könnte, warum die ULMIA Kreissägen gebraucht so beliebt sind. Wie in den Vorjahren ist auch hier die 1707 die kleinste der Kreissägen, wobei sie diesmal in der Variante 1710 auch mit Untergestell als Universal-Kreissäge verfügbar ist. Es folgen einige kleinere und größere Serien, die sich nur im Detail verändern, wie die 1711 und die 1728 die zum ersten Mal präzise Skalen für die Anschlagseinstellung mitbringen. Aus den 90er-Jahren stammen auch die modernsten der ULMIA Kreissägen, die KS1 und die KS2. Hier wurde vor allem das Design grundlegend verändert. Der Gehrungsanschlag ist auf die linke Seite gewandert, die Maschinenbedienung erfolgt jetzt ausschließlich von einer Seite, um schnellere Rüstzeiten zu erreichen. Außerdem befindet sich im Untergestell ein Werkzeugschrank und geferderte Rollen sorgen für gute Mobilität. Der Übergang in die 2000er-Jahre läutet dann das Ende der Ära der Kreissägen von ULMIA ein.