Heute werden weitaus mehr Strahlmittel als nur Sand eingesetzt. Die Auswahl des Strahlmediums ist abhängig von dem Material des Werkstücks, der Art der Verschmutzung und dem gewünschten Reinigungsgrad. Weiche Materialien, wie beispielsweise Aluminium, werden mit anderen Medien bestrahlt als harter Gussstahl. Außer Quarzsand steht noch eine große Bandbreite an Strahlmitteln zur Verfügung: Verbreitet sind Stahl- und Bronzekies, Stahl in Kugel- und Spanform, Keramik, Korund, Drahtkorn, Schmirgel in verschiedenen Körnungen und Hochofenschlacke. Viel genutzt werden auch Granulate aus Kalziumkarbonat und verschiedene Kunststoffe. Besonders oberflächenschonende Strahlmedien sind Trockeneis und Hochdruckwasser. Anders als die herkömmliche Sandstrahlanlage erlaubt die moderne Strahltechnik heute oft den variablen Einsatz verschiedener Strahlmittel in derselben Strahlanlage.
Strahlanlage im Einsatz
Strahlmaschinen und -anlagen gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, vom portablen Sandstrahl-Druckgebläse bis zum stationären Hochleistungs-Druckstrahl-System. Es beginnt mit einfachen Strahlkabinen, in denen kleinformatige Produkte manuell gestrahlt werden können. Sie bestehen aus einer kleinen Box, in denen ein Sichtfenster und zwei Handöffnungen eingelassen sind. Mit Hilfe eines Druckluftkompressors und einer Strahlpistole wird das Strahlgut an die zu strahlenden Produkte aufgebracht. Das Strahlen von großen Gegenständen, wie beispielsweise Karosserien von Oldtimern, funktioniert im Prinzip genauso. Der Unterschied besteht darin, dass speziell abgeschirmte Räume für das Strahlen bereit gestellt werden müssen. Der Kompressor und vor allem die Absauganlage müssen den Größenverhältnissen angepasst sein. Im industriellen Bereich ist eine Strahlanlage ein Teil des Fertigungsprozesses. Entsprechend einer automatisierten Fertigungslinie funktionieren die industriellen Strahlanlagen manuell bis vollautomatisch. In der Schwerindustrie, beispielsweise der Fertigung von großformatigen Profilen wie Doppel-T-Trägern, sind ganze Hallen für das Strahlen der Produkte notwendig.