Eine Schwerdrehmaschine unterscheidet sich vom Prinzip her nicht von einer Tischdrehmaschine. Zwischen einer Spindel und einem Reitstock wird ein Werkstück eingespannt, durch einen Elektromotor auf eine konstante Rotationsgeschwindigkeit gebracht und mittels auf einem Schlitten befestigten Werkzeugen bearbeitet. Bei Schwerdrehmaschinen geschehen diese Bearbeitungsschritte aber nicht mehr manuell, sondern werden über ein vorher geschriebenes Programm ablaufen gelassen.
Schwerdrehmaschine im Einsatz
Die Dimension einer Schwerdrehmaschine erfordert jedoch gewisse Anpassungen: Je nach Größe, Form und Art des zu verarbeitenden Werkstücks können bei Schwerdrehmaschinen Stützlager installiert werden, die ein Durchbiegen oder Durchhängen des Werkstücks verhindern. Außerdem sind die von Schwerdrehmaschinen erzeugten Späne in der Regel größer, heißer und haben eine höhere Geschwindigkeit als von kleineren, handbetriebenen Maschinen. Aus diesem Grund sind Schwerdrehmaschinen in der Regel besonders aufwändig gekapselt und eingehaust. Offene Schwerdrehmaschinen sind deshalb nur für besonders weiche Materialien oder langsame Rotationsgeschwindigkeiten zulässig. Das macht sie auch aufwändiger in der Wartung und insbesondere der Reinigung.
Schwerdrehmaschinen sind Werkzeuge, die für ungelernte Kräfte nicht geeignet sind. Bei einer Tischdrehmaschine mag ein Lehrgang im Drehen noch ausreichend sein, um brauchbare Ergebnisse erzielen zu können. Eine Schwerdrehmaschine ist aber sowohl im Werkzeug als auch im Werkstück um ein vielfaches teurer, weshalb ihre Verwendung nur hocherfahrenen und speziell ausgebildeten Fachkräften vorbehalten ist.